Bildungspolitik

Der Auftrag an die Schulen im Sinne einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ existiert schon seit über 40 Jahren.

Die Leitperspektive „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ ist seit geraumer Zeit fest in Bildungsplänen verankert und formuliert das Ziel, „an innovativen Lebens- und Gesellschaftsentwürfen mitzuwirken, die einen zukunftsweisenden und verantwortlichen Übergang in eine nachhaltige Welt möglich machen“ (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, 2016). Die Geschichte dieser Leitperspektive ist erstaunlich lang. Bereits 1980 hat die Kultusministerkonferenz (KMK) Beschlüsse zu „Umwelt und Unterricht“ (KMK, 1981) gefasst. Dort ist zu lesen:

„Es gehört (…) zu den Aufgaben der Schule, (…) die Bereitschaft für den verantwortlichen Umgang mit der Umwelt zu fördern (…). Hierzu ist die Schule umso mehr verpflichtet, als die Belastungen der Umwelt (…) bedrohlich zugenommen haben. Die Schule kann und muß [sic] aufgrund ihres Bildungs- und Erziehungsauftrages ihren Beitrag zur Lösung dieses dringlichen Problems leisten“ (KMK, 1981, S. 1).

Jedoch ist auch vierzig (!) Jahre später noch immer nicht ausreichend geklärt, wie die offiziell anerkannten BNE-Ziele im Kontext der aktuellen Klimakrise konkret im Musikunterricht umgesetzt werden sollen:

„The 21st century has been defined by ecological crises, and these crises have been absent from most critical conversations in music teaching and learning (Shevock, 2020, S. 174)

Dabei kann es nicht bleiben. Gerade das utopische Potential von Musik (Gesellschaft für Musikpädagogik (GMP), 2021) provoziert zu einer „Regnose“, im Sinne der Frage: Was wird Musikunterricht einmal zur Bewältigung der Klimakrise beigetragen haben?